Seite 3 von 4
Der Putsch in Honduras und die Einrichtung von sieben Militärstützpunkten in Kolumbien sind kürzliche Ereignisse, die nach der
Amtsübernahme des neuen US-Präsidenten geschehen sind. Sein Vorgänger hatte schon die 4. Flotte erneut ins Leben gerufen, ein
halbes Jahrhundert nach Beendigung des letzten Weltkrieges und wo es weder den kalten Krieg noch die Sowjetunion mehr gab. Die
realen Absichten des Imperiums sind offensichtlich, dieses Mal begleitet von dem netten Lächeln und dem afroamerikanischen
Gesicht von Barack Obama.
Daniel Ortega hat gestern erläutert, wie der Putsch in Honduras die Schwächung der Mitglieder des Mittelamerikanischen
Integrationssystems verursacht und deren Haltung beeinflusst hat.
Das Imperium mobilisiert zu seiner Unterstützung die rechtsgerichteten Kräfte von Lateinamerika, um Venezuela Schläge zu
versetzen, und damit den Staaten des ALBA. Wenn es sich erneut der reichlichen Öl- und Gasressourcen von Bolívars Vaterland
bemächtigt, dann werden die Länder der anglophonen Karibik und andere von Mittelamerika die großzügigen Lieferungsbedingungen
verlieren, die ihnen das revolutionäre Venezuela heute bietet.
Vor einigen Tagen, nach der von Barack Obama in der Militärakademie West Point zur Ankündigung der Entsendung von 30 000
Soldaten in den Krieg von Afghanistan gehaltenen Rede, habe ich eine Reflexion verfasst, in der ich es als eine zynische Handlung
bezeichnet habe, den Friedensnobelpreis anzunehmen, als er schon diese Entscheidung getroffen hatte.
Am vergangenen 10. Dezember, als er in Oslo die Rede zur Entgegennahme des Preises hielt, hat er Behauptungen aufgestellt, die
ein Beispiel der imperialistischen Logik und Denkweise darstellen. „…ich bin für den Einsatz von Tausenden jungen Menschen zum
Kampf in einem entfernten Land verantwortlich. Einige werden töten. Andere werden getötet werden.“ So hat er gesagt, indem er
das in einem entfernten Land von ihm durchgeführte brutale Blutbad als einen „gerechten Krieg“ darzustellen versuchte, ein
Blutbad, bei dem die Mehrheit der ums-Leben-Gekommenen wehrlose Bewohner jener Dörfer sind, wo die von den unbemannten
Flugzeugen abgeworfenen Bomben explodieren.
Nach diesen ganz am Anfang verlautbarten Sätzen verwendet er über 4600 Worte dazu, um sein Blutbad unter Zivilisten als
gerechten Krieg darzustellen. „In den jetzigen Kriegen“ - so behauptete er - „sterben viel mehr Zivilisten als Soldaten“.
Die Zahl der im Irak, in Afghanistan und an der Grenze von Pakistan umgekommenen Zivilisten, die keine Kämpfer sind, übersteigt
schon eine Million.